LTE3
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Descripción del producto Son 3 LPs cds+bluray Opinión (8,5 von 10 Punkten!) Wenn man überhaupt ein positives Resultat der vergangenen Monate und der damit einhergehenden fehlenden Möglichkeiten für Bands, Tourneen zu fahren, suchen möchte, so könnte das Ergebnis dieser Suche die nun vorliegende dritte Platte von LIQUID TENSION EXPERIMENT sein. Endlich haben die Herren Petrucci, Portnoy, Levin und Rudess (der Traum jeder feucht-fröhlichen Prog-Party) (Sodom und Gomorrha! - Red.) nämlich wieder Zeit gefunden, acht neue Instrumentalstücke zu komponieren und aufzunehmen. Wobei: So 'richtig' komponiert wurden nur vier Songs - als Bonus für die dürstenden Fans gibt es zwei Duette, eine Jamsession sowie mit 'Rhapsody In Blue' eine exzellente Gershwin-Coverversion. Es ist wenig verwunderlich, dass mehr als einmal Stücke wie 'Beating The Odds', das erstaunlich schnelle 'Hypersonic' oder das Abschluss-Epos 'Key To The Imagination' die Aura längst vergangener Dream-Theater-Großtaten verströmen, und man kann sich das Dauergrinsen von Mike Portnoy, der scheinbar alle zwei Monate irgendwo eine Scheibe aufnimmt, lebhaft vorstellen. Und eines muss einfach noch mal gesagt werden: John Petrucci ist ein sensationell guter Gitarrist! 'LTE3' ist vielleicht keine Platte für unsere Kern-Leserschaft geworden, aber eine bärenstarke, auf die viele da draußen mehr als zwei Jahrzehnte gewartet haben. --Deaf Forever Highlight Review (8,5 von 10 Punkten!) Die Tatsache, dass es mit dem dritten Album der einzig wahren Instrumental Supergroup dann doch relativ schnell ging, ist definitiv auch der Tatsache zuzuschreiben, dass keiner der beteiligten Musiker in irgendeiner Form in TourAktivitäten eingebunden war. Ende July begaben sich Mike Portnoy (Schlagzeug), John Petrucci (Gitarre), Jordan, Rudess (Keyboards) und Tony Levin (Bass/Chapman Stick) in selbstauferlegte Quarantäne und nahmen dann innerhalb von zwei Wochen das erste gemeinsame Material seit über 20 Jahren auf. Selbstredend beginnt das Album mit einem echten Paukenschlag. Der Titel 'Hypersonic' passt wie die Faust aufs Auge, denn was die vier hier technisch abziehen, ist wahrlich furios (und Tony Levin wird im Juni bereits 75!). Der Song ist ein echtes Statement! Doch Geschwindigkeit ist, wie immer bei LTE, nicht alles. Zwei epische Longtracks stechen heraus: Bei 'Rhapsody In Blue' handelt es sich um die kongeniale Neuinterpretation des Gershwin-Klassikers, der bereits 2008 im Liveset stand und auch auf diversen Live-CDs/DVDs veröffentlicht wurde. Das abschließende 'Key To The Imagination' weist durchaus Parallelen zu manchen Dream-Theater-Kompositionen auf (ebenso wie das wunderbar durchkomponierte 'The Passage Of Time'). In 'Beating The Odds' gibt es u. a. delikate Petrucci-Melodien zu genießen. 'Chris & Kevin's Amazing Odyssey' ist als Groove-Jam von Portnoy und Levin das Pendant zu 'Chris & Kevin's Excellent Adventure' vom Debüt, mit 'Shades Of Hope' lassen Petrucci und Rudess das zweite Duett (im Stile von 'State Of Grace') folgen. Hinzu kommt die jazzige Ambient-Exkursion 'Liquid Evolution'. Wie produktiv das Quartett insgesamt in kurzer Zeit war, kann man an der Bonus-CD ablesen, auf der nochmals über 55 Minuten Material verewigt wurden. Diese lag allerdings bei Drucklegung noch nicht vor. (VÖ: 16.4.) Top-Track: The Passage Of Time --Eclipsed (13 von 15 Punkten!) TIPP! Viel hätte nicht mehr gefehlt, um ein Vierteljahrhundert ohne ein LIQUID-TENSION-EXPERIMENT-Album vollzumachen. Das Projekt hatte Ende der 1990er einen Run und setzte mit seinen ersten beiden Platten Maßstäbe in Sachen Frickel-Prog, war aber insbesondere deshalb bedeutend, weil es im Grunde den Anstoß dafür gab, Keyboard-Maestro Jordan Rudess zu Dream Theater zu holen, deren Karriere er daraufhin maßgeblich auf die Sprünge half. Mike Portnoy (Transatlantic, Sons Of Apollo, damals Dream Theater), seine Dream-Theater-Gefährten John Petrucci und Rudess sowie King-Crimson-Bassist respektive Chapman-Stick-Experte Tony Levin (auch Peter Gabriel) haben sich während des Corona-Lockdowns tatsächlich Gesundheitszeugnisse ausstellen lassen, um einander zu treffen und gemeinsam die erste neue Musik seit Ewigkeiten auszuhecken. Heraus kam mehr oder minder erwartbarer 'state of the art'-Prog ohne Vocals, mit dem das Projekt immer noch – oder wieder – eines der geilsten Instrumental-Projekte ist. Der Opener 'Hypersonic' steht in der wahnsinnigen Tradition von 'Paradigm Shift' und 'Acid Rain', den jeweils ersten Songs der zwei Vorgänger aus den Jahren 1998 und 1999 – höchst virtuos, rasant und dabei trotzdem äußerst inspiriert, was den melodischen Gehalt angeht. Über Petruccis Qualitäten als Melodie-Schreiber braucht man nach etlichen Hits von Dream Theater wohl eher keine Worte mehr zu verlieren. 'Liquid Evolution' mit Levins hervorstechendem Fretless-Bass geht eindeutig in die Richtung seiner Experimental-Projekte, wobei man sich auch an die Werke von Trey Gunn und anderen Touch-Gitarristen erinnert fühlt. Chromatisch abwärts gerichtete Piano-Arpeggien, die für Jordan Rudess äußerst typisch sind, tauchen ebenso wiederholt auf wie Unisono-Achterbahnfahrten der Melodieinstrumente. In dem Zusammenhang klingt 'The Passage Of Time' nach spontan herausgehauenem Dream-Theater-Ausschuss – nicht übel und nett bedrohlich, aber abgesehen vom konträr dazu sonnigen Ende eher unauffällig. Bestechend allerdings hier wie anderswo: Jazzige Polyrhythmik im Verbund mit kraftvollem Metal-Drumming, so wie es außer Portnoy nur wenige beherrschen, nicht zu vergessen weite Melodiebögen während der Leadgitarren-Parts. Ein paar nur beinahe klischiert wirkende neoklassische Passagen ('Rhapsody In Blue') und die Klavierballade 'Shades Of Hope', zu der man sich genauso wie während des poppig eleganten Fegers 'Beating The Odds' eine Gesangsstimme vorstellen könnte, runden ein erwartbar gutes Album ab, das vermutlich viel zu lange fällig war. "LTE3" wird von kurz eingestreuten Witz-Momenten in Frank Zappas Geist abgerundet – und das jüngste Meisterwerk des Trios steht wie fast abzusehen am Ende: die Beinahe-Viertelstunde 'Key To The Imagination', die als Klavierstück mit Soundtrack-Anmutung beginnt und sich dann zu fettem Prog Metal im Wechsel mit lyrisch singender Klampfe aufbauscht. Die Spannung, die LIQUID TENSION EXPERIMENT im Verlauf erzeugen, würde Komponisten von Orchestersuiten alle Ehre bereiten … wobei Jordan den meisten bestimmt noch etwas beibringen könnte. Ausnahmemusiker eben, alle vier. --Legacy